Die 24-Stunden-Urinsammlung ist eine Untersuchung, die mehr Informationen über die Funktion des Ausscheidungssystems liefert als die Analyse einer einzelnen, morgendlichen Probe. Sie basiert auf der Sammlung des über 24 Stunden ausgeschiedenen Urins. Nach 24 Stunden sollte der Behälter geschüttelt und eine abgegossene Probe ins Labor gebracht werden.
Warum wird eine solche Untersuchung durchgeführt?
Es ist wichtig zu wissen, dass dieses Verfahren dem Arzt folgende Informationen liefert:
- wie viel Flüssigkeit wir aufnehmen und ausscheiden (zum Beispiel, ob der Körper Wasser zurückhält oder ob er es in zu großer Menge loswird).
- welche Konzentration eines bestimmten Stoffes vorliegt, zum Beispiel des Stresshormons Kortisol, Proteins oder der weißen Blutkörperchen.
24-Stunden-Urinsammlung – Diagnostik und Normwerte
Am häufigsten wird dieses Verfahren verwendet, um die Konzentration folgender Bestandteile zu bestimmen:
- Protein – wenn es in einer Konzentration von mehr als 10 mg/dl vorkommt, spricht man von Proteinurie,
- Zucker – die Norm für Zucker im Urin beträgt maximal 180 mg%; Werte darüber deuten auf Glykosurie hin, die auf unkontrollierten Diabetes hinweist,
- Leukozyten – sollten 1,5-2,5 Millionen betragen; ein Überschreiten der Norm deutet auf Leukozyturie hin, deren Ursache meist entzündliche Veränderungen sind,
- Zylinder – die Norm liegt bei 2.000 bis 5.000 hyalinen Zylindern pro Tag,
- Kortisol – (unter den Hormonen wird meist seine Konzentration bestimmt) – die Norm beträgt 80-120 µg/24 h.
24-Stunden-Urinsammlung und Kortisol
Es ist erwähnenswert, dass Kortisol ein Hormon ist, das den Stoffwechsel von Proteinen, Zucker und Fetten beeinflusst, und dass sein erheblicher Mangel oder Überschuss auf eine Störung der hormonellen Regulation hinweisen kann. Ein abnormales Ergebnis deutet am häufigsten auf Erkrankungen der Nebennieren hin, die es produzieren. Anzeichen für solche Erkrankungen sind beispielsweise Blutdruckschwankungen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Depression.
24-Stunden-Urinsammlung – Kosten
Die Kosten für Einwegbehälter für diese Untersuchung betragen etwa 10 PLN. Was die Untersuchung selbst betrifft, so variiert der Preis je nach Einrichtung und Stadt zwischen 30 und 60 PLN. Je nachdem, was genau untersucht werden soll, können die Kosten variieren. Zum Beispiel kann die Untersuchung von Protein in einer 24-Stunden-Urinprobe zwischen 12 und 20 PLN kosten, eine allgemeine Untersuchung zwischen 16 und 25 PLN.
24-Stunden-Urinsammlung – wie wird sie durchgeführt?
Wir benötigen zwei Behälter, vorzugsweise Einwegbehälter: einen großen mit einem Volumen von 2-3 Litern (in Apotheken sind speziell für diesen Zweck bestimmte, verschließbare Gefäße mit Skala erhältlich; sie kosten derzeit ab 9 PLN) und einen Standardbehälter, in den die Probe für die Untersuchung umgefüllt wird (Preis ca. 1-2 PLN).
Die 24-Stunden-Urinsammlung beginnt morgens. Die erste morgendliche (nächtliche) Urinportion sollte in die Toilette entleert werden, jede folgende dann in den Behälter.
Wir notieren die Startzeit der Sammlung und beenden sie zur gleichen Zeit am nächsten Tag. Zum Beispiel, wenn wir die Sammlung um 7 Uhr morgens eines Tages beginnen, müssen wir die letzte Urinportion der Sammlung auch um 7 Uhr morgens abgeben.
Während der Sammlung sollten wir keine heißen Bäder nehmen, da dies die Menge des ausgeschiedenen Urins erhöht und das Ergebnis nicht aussagekräftig wäre.
Während des ganzen Tages sollte der Behälter mit dem gesammelten Urin im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Wenn eine Urinportion vergessen wird (zum Beispiel, weil wir außer Haus sind), muss die Sammlung abgebrochen, der gesammelte Urin weggeschüttet, der Behälter ausgekocht und getrocknet werden, und am nächsten Tag beginnt man die Sammlung von neuem.
Was sollte man vor der 24-Stunden-Urinsammlung nicht essen und tun?
Es sollte bekannt sein, dass wenn die 24-Stunden-Urinsammlung zum Beispiel einen erhöhten Kortisolspiegel zeigt, sollten wir uns daran erinnern, ob der Tag vor der Sammlung und der Sammlungstag selbst nicht unter dem Zeichen starker Spannungen oder großer Anstrengung standen. Starke Emotionen sowie extreme Müdigkeit verursachen ein hormonelles Ungleichgewicht, hauptsächlich einen Anstieg des „Stress“-Kortisols. Und ein erhöhter Spiegel dieser Substanz kann unter anderem auf Nebennierenerkrankungen hinweisen. Gleiches gilt für durchwachte Nächte und Alkoholkonsum.
Was die Ernährung betrifft, so sollte am Untersuchungstag auf Bananen, Zitrusfrüchte, Vanille, Kakao, Kaffee, Tee und Alkohol verzichtet werden. Darüber hinaus wird empfohlen, keine Rote Bete, Rhabarber zu essen und Vitamin C wegzulassen.